PKV-Beitragserhöhung

PKV-Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung

Was bedeutet PKV?

PKV steht für „Private Krankenversicherung“. Es handelt sich dabei um eine Art der Krankenversicherung, bei der die Versicherten frei wählen können, welche Leistungen sie absichern möchten und wie hoch ihr Beitrag dafür sein soll. Im Gegensatz dazu gibt es die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), bei der alle Versicherten festgelegte Leistungen erhalten und einen standardisierten Beitrag anhand des regelmäßigen Einkommens bezahlen.

Während die GKV mit dem Umlageverfahren (jung zahlt für alt) arbeitet, wirtschaftet die private Krankenversicherung nach dem Kapitaldeckungsverfahren. Das bedeutet, dass jede Altersgruppe (auch Kohorte oder Kollektiv genannt) die anfallenden Kosten unter sich ausmacht. So wird bereits in jungen Jahren mit den Altersrückstellung dafür vorgesorgt, dass die im Alter ansteigenden Gesundheitsausgaben finanziert werden können und die Prämien stabil bleiben.

Warum kommt es in der privaten Krankenversicherung zu einer Beitragserhöhung?

Es gibt mehrere Gründe, weshalb es in der PKV zu Beitragsanpassungen bzw. Beitragserhöhungen kommen kann. Die vier wesentlichen Aspekte sind:

1. Steigende Gesundheitskosten

Die Kosten für Medizin und Pflege steigen durch den medizinischen Fortschritt ständig, was sich wiederum auch auf die Ausgaben der PKV auswirkt.

2. Inflation

Die allgemeine Inflation sorgt dafür, dass alles teurer wird. Davon ist auch die Private Krankenversicherung betroffen.

3. Niedrigzins

Die Altersrückstellungen (sorgen für Beitragsstabilität im Alter) sammeln sich verzinslich an. Durch den anhaltenden Niedrigzins fehlen den Versicherern wichtige Zinsgewinne. Diese Lücke wird durch Beitragserhöhungen in der privaten KV ausgeglichen.

4. Ansteigende Lebenserwartung

Je älter wir werden, desto mehr Gesundheitskosten verursachen wir. Die Mehrkosten durch die ansteigende Lebenserwartung sorgen ebenfalls für steigende PKV-Beiträge.

Welche durchschnittliche PKV-Beitragserhöhung entspricht der Norm?

Eine steigender PKV-Beitrag ist keinesfalls ungewöhnlich. Damit der Versicherer die Gesundheitskosten auch zukünftig finanzieren kann, muss aufgrund der o.g. Faktoren von Zeit zu Zeit eine PKV-Beitragserhöhung stattfinden. Diese Erhöhungen müssen auf eine lange Laufzeit von 15 Jahren und mehr betrachtet werden. Liegt Ihre durchschnittliche jährliche PKV-Erhöhung in diesem Zeitraum zwischen 2% – 3% befinden Sie sich damit im Marktschnitt. Die Prämie zur PKV verdoppelt sich im Schnitt ungefähr alle 19 Jahre.

Häufig gestellte Fragen zur Beitragserhöhung in der privaten KV

In der Vergangenheit wurden des Öfteren Beitragsanpassungen aufgrund von Formfehlern bemängelt. Die Folge war / ist eine regelrechte Klagewelle gegen die privaten Krankenversicherer. Ob es etwas bringt, wenn Sie Ihren Versicherer auf Beitragsrückzahlung verklagen, haben wir Ihnen detailliert in unserem Blog zusammengefasst.

Grundsätzlich: Nein – zumindest nicht vorschnell! Die Kündigung Ihrer privaten Krankenversicherung kann mit etlichen Nachteilen einhergehen. Einige davon möchten wir Ihnen an dieser Stelle aufzeigen:

1) Eintrittsalter erhöht sich / kürzere Restlaufzeit

Je nach Vorversicherungszeit steigen Sie nun mit einem deutlich höheren Einstiegsalter beim neuen Versicherer in die PKV ein. Das sorgt einerseits für höhere Beiträge und andererseits für eine kürzere Restlaufzeit, in der sich Altersrückstellungen ansammeln können.

2) Erworbene Rechte gehen verloren

Mit erworbenen Rechten sind Leistungsansprüche gemeint, die Sie sich im Laufe der Versicherungszeit gesichert haben. Beispielsweise eine Erstattung von Zahnersatz ohne Leistungsgrenzen (Zahnstaffel). Diese gehen bei einem Anbieterwechsel ganz oder zumindest teilweise verloren.

3) Neue Gesundheitsprüfung

Wenn Sie bereits Vorerkrankungen haben, kann es – je nach Art – zu Schwierigkeiten bei der Suche nach einem neuen Privaten Krankenversicherer kommen. Da es in der PKV keinen Kontrahierungszwang gibt, können die Anbieter Ihre Anfrage ablehnen bzw. mit Risikozuschlägen belegen, welche dafür sorgen, dass der Versichererwechsel finanziell unlukrativ wird.

4) Verlust der Altersrückstellungen

Wenn Sie bereits seit 2009 oder länger bei ein und demselben Unternehmen versichert sind, verlieren Sie die angesparten Altersrückstellungen. Wenn Sie nach 2009 in die PKV eingetreten sind, wird lediglich ein kleiner Teil der Altersrückstellungen auf den neuen PKV-Vertrag übertragen.

Eine voreilige Kündigung kann also schnell zum Schuss in den Ofen werden. Wir empfehlen deshalb eine detaillierte Prüfung unter Einbezug aller Vor- und Nachteile sowie unter Abwägung anderer Sparmöglichkeiten (z.B. interner Tarifwechsel nach §204 VVG).

Hin und wieder gibt es Tarife, die für einen längeren Zeitraum stabil bleiben. Dies deutet dann darauf hin, dass der PKV-Versicherer vernünftig kalkuliert und effizient wirtschaftet. Manche Unternehmen loben sogar zeitlich begrenzte Beitragsgarantien aus.

Wer allerdings lange Jahre privat krankenversichert ist, wird früher oder später unweigerlich mit einer Beitragsanpassung konfrontiert. In ausnahmslos jedem Tarif kommt es irgendwann dazu, dass der Versicherer gestiegene Gesundheitskosten durch eine Beitragserhöhung kompensieren muss.

Aber Vorsicht: Wichtig ist auch hier die langfristige Betrachtungsweise. Nur weil ein bestimmter Tarif für ein paar Jahre beitragsstabil war, heißt das noch nicht, dass er gut auskalkuliert ist. Im Gegenteil – es kann auch sein, dass der private Krankenversicherer den Tarif bewusst „auf Kante“, also so günstig wie möglich berechnet hat, um möglichst viele Neukunden anzulocken. Diese Locktarife explodieren spätestens dann, wenn die damals jungen und gesunden Neukunden einen gewissen Altersabschnitt erreichen, in dem der Arzt eben öfter aufgesucht wird, als früher.

Wie hoch darf eine Beitragserhöhung in der PKV sein?

Die Höhe der Beitragsanpassung wird nicht willkürlich von Ihrer PKV festgelegt, sondern richtet sich nach der Differenz von kalkulierten und tatsächlich entstandenen Kosten. Weichen die tatsächlichen Kosten um mehr als 10% von den kalkulierten Werten ab, kann Ihr Versicherer den Beitrag anheben. Das klappt aber auch nicht ohne Weiteres. Damit die PKV-Beitragserhöhung rechtmäßig ist, muss sie:

  • Von einem unabhängigen Treuhänder und
  • Der BaFin (Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen)

überprüft und genehmigt worden sein.

Ab welchem Schwellenwert (Abweichung kalkulierte / tatsächliche Kosten) eine Beitragsanpassung durchzuführen ist, bestimmt der PKV-Versicherer über die Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB). Meist liegt dieser Wert zwischen 5% und 10%.

Darüber hinaus behalten sich die privaten Krankenversicherer über die Versicherungsbedingungen das Recht vor, den Selbstbehalt (absolut und auch prozentual) sowie eventuell vereinbarte Risikozuschläge anzupassen. Auch diese Erhöhung erfolgt ausschließlich nach Zustimmung des jeweiligen Treuhänders.

Immer dann, wenn die Kosten nicht mit den erzielten Einnahmen im Einklang stehen, ist der Versicherer gezwungen zu handeln. Würde er das nicht tun, wäre der finanzielle Ruin die Folge. Die Schwellenwerte für eine Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung müssen nicht in einzelnen Jahren „geknackt“ werden. Hierzu ein kleines Beispiel:

Der Versicherer Fantasia hatte 2021 Einnahmen in Höhe von 10 Mio. Euro und Ausgaben in Höhe von 10,3 Mio. Euro. Dies entspricht einer Abweichung von 3%. Es erfolgt keine Anpassung. Bleiben Einnahmen und Ausgaben über die Jahre 2022, 2023 und 2024 stabil, ergibt sich über vier Jahre eine Abweichung von insgesamt 12%. Der in den AVB genannte Schwellenwert von 10% ist damit überschritten. Der Versicherer ist – auch rechtlich – dazu verpflichtet, eine PKV-Beitragserhöhung durchzuführen.

Hilft ein interner Tarifwechsel nach §204 VVG gegen eine Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung?

Der Tarifwechsel nach §204 VVG ist das effektivste und nachhaltigste Mittel gegen Beitragserhöhungen in der PKV. Jeder PKV-Versicherte besitzt ein Tarifwechselrecht innerhalb der aktuellen Gesellschaft. Die wichtigsten Vorteile des Tarifwechsels im Überblick:

  • Jahrelang angesparte Altersrückstellungen bleiben vollumfänglich erhalten und werden beitragsmindernd auf den neuen Tarif angerechnet
  • Bei gleichem Leistungsniveau wird keine Gesundheitsprüfung benötigt. Gerade für ältere Privatversicherte könnte das von Interesse sein.
  • Alle erworbenen Rechte bleiben uneingeschränkt erhalten. Es gibt keine neue Wartezeit und keine Zahnstaffel.
  • Es erfolgt kein Wechsel der Gesellschaft. Somit besteht keine Gefahr eines überstürzten Anbietwechsels, welchen man im Nachhinein bereuen könnte.
  • Absolute Flexibilität – ein Tarifwechsel ist immer zum nächsten Monatsersten und beliebig oft durchführbar.
  • Humanere Bewertung der aktuellen Gesundheitshistorie wenn Mehrleistungen eingeschlossen werden sollen.

Mit einem Tarifwechsel kann die monatliche Prämie um bis zu 47% bei gleichem Leistungsniveau gesenkt werden. Viele Versicherte wissen nicht, welche Möglichkeiten Ihnen der §204 VVG bietet. Kompetenter Rat ist deshalb wichtig. Wir prüfen alle Möglichkeiten innerhalb Ihres privaten Krankenversicherers und stellen den aktuellen Tarif auf den Prüfstand.

Erhöhung der PKV Beiträge - bringt es etwas den Selbstbehalt zu erhöhen?

Die Erhöhung des Selbstbehalts ist eine Möglichkeit den PKV-Beitrag zu senken. Beachten Sie jedoch, dass Ihnen die „Beitragsersparnis“ hintenrum über selbst zu zahlende Arztbesuche auf die Füße fallen kann. Diese Variante ist nur dann sinnvoll, wenn die Beitragsersparnis den höheren Eigenanteil deutlich übersteigt. Ferner können Sie den Selbstbehalt nicht ohne weiteres wieder senken, wenn er einmal erhöht wurde. Die Reduzierung des Selbstbehalts gilt als Mehrleistung und unterliegt einer erneuten Gesundheitsprüfung.

Welche PKV erhöht 2025 die Beiträge?

Nach einem wirtschaftlich turbulenten 2024 ist aufgrund der veränderten äußeren Faktoren damit zu rechnen, dass es wieder zu teils großen Beitragsanpassungen bei allen Versicherern kommen wird. Die PKV Beitragserhöhungen betreffen sowohl die geschlossene Bisex-Tarifwelt, wie auch die für Neukunden geöffneten Unisex-Tarife.

Hier finden Sie eine Zusammenfassung aller bekannten Beitragserhöhungen für 2025.

In der folgenden Liste haben wir Ihnen die größten Versicherer mit den jeweiligen Beitragsanpassungen aufgelistet. Mit einem Klick gelangen Sie zum detaillierten Artikel mit allen Fakten rund um die Einzelheiten der Beitragserhöhung Ihres privaten Krankenversicherers:

VersichererBeitragserhöhung zumZum Blogartikel
DKV01.04.2025DKV PKV Beitragserhöhung 2025         
Allianz01.01.2025Allianz PKV Beitragserhöhung 2025
Alte Oldenburger01.01.2025Alte Oldenburger PKV Beitragserhöhung 2025
ARAG01.01.2025ARAG PKV Beitragserhöhung 2025
Barmenia01.01.2025Barmenia PKV Beitragserhöhung 2025
BBKK01.01.2025BBKK PKV Beitragserhöhung 2025
Continentale01.01.2025Continentale PKV Beitragserhöhung 2025
Generali01.01.2025Generali PKV Beitragserhöhung 2025
Gothaer01.01.2025Gothaer PKV Beitragserhöhung 2025
HanseMerkur01.01.2025HanseMerkur PKV Beitragserhöhung 2025
Hallesche01.01.2025Hallesche PKV Beitragserhöhung 2025
Inter01.01.2025Inter PKV Beitragserhöhung 2025
LKH01.01.2025LKH PKV Beitragserhöhung 2025
Nürnberger01.01.2025Nürnberger PKV Beitragserhöhung 2025
Ottonova01.01.2025Ottonova PKV Beitragserhöhung 2025
SDK01.01.2025SDK PKV Beitragserhöhung 2025
R+V01.01.2025R+V PKV Beitragserhöhung 2025
Signal Iduna01.01.2025Signal Iduna PKV Beitragserhöhung 2025
UKV01.01.2025UKV PKV Beitragserhöhung 2025
uniVersa01.01.2025uniVersa PKV Beitragserhöhung 2025
Württembergische01.01.2025Württembergische PKV Beitragserhöhung 2025
DKV01.04.2024DKV PKV Beitragserhöhung 2024
HUK Coburg01.03.2024HUK PKV Beitragserhöhung 2024
Allianz01.01.2024Allianz PKV Beitragserhöhung 2024
Alte Oldenburger01.01.2024Alte Oldenburger PKV Beitragserhöhung 2024
ARAG01.01.2024ARAG PKV Beitragserhöhung 2024
AXA01.01.2024AXA PKV Beitragserhöhung 2024
Bayerische Beamtenkrankenkasse01.01.2024BBKK PKV Beitragserhöhung 2024
Barmenia01.01.2024Barmenia PKV Beitragserhöhung 2024
Concordia01.01.2024Concordia PKV Beitragserhöhung 2024
Continentale01.01.2024Continentale PKV Beitragserhöhung 2024
Generali01.01.2024Generali PKV Beitragserhöhung 2024
Gothaer01.01.2024Gothaer PKV Beitragserhöhung 2024
Hallesche01.01.2024Hallesche PKV Beitragserhöhung 2024
HanseMerkur01.01.2024HanseMerkur PKV Beitragserhöhung 2024
Inter01.01.2024Inter PKV Beitragserhöhung 2024
LKH01.01.2024LKH PKV Beitragserhöhung 2024
Mecklenburgische01.01.2024Mecklenburgische PKV Beitragserhöhung 2024
Münchener Verein01.01.2024Münchener Verein PKV Beitragserhöhung 2024
Nürnberger01.01.2024Nürnberger PKV Beitragserhöhung 2024
R+V01.01.2024R+V PKV Beitragserhöhung 2024
SDK01.01.2024SDK PKV Beitragserhöhung 2024
Signal Iduna01.01.2024Signal Iduna PKV Beitragserhöhung 2024
UKV01.01.2024UKV PKV Beitragserhöhung 2024
uniVersa01.01.2024uniVersa PKV Beitragserhöhung 2024
Württembergische01.01.2024Württembergische PKV Beitragserhöhung 2024

Diese Liste wird fortlaufend ergänzt, sobald uns neue Informationen zu einzelnen Versicherern und Tarifen vorliegen.

PKV-Beitragssenkung mit den CCM Versicherungsmaklern

Die Erfahrung macht’s! Im Laufe der letzten Jahre konnten wir viele Erkenntnisse gewinnen, welche wir gerne an unsere Kunden weitergeben. Etlichen Menschen haben wir bereits geholfen, die Prämie zu senken und den PKV-Vertrag  fit für die Rente zu machen. Profitieren auch Sie von unserem Know-How und haben wieder Spaß an Ihrer privaten KV.

Durchschnittliche Beitragssenkung pro Jahr (in Euro)
0 00
Zufriedene Kunden (und regelmäßig mehr)
0
Jahre Berufserfahrung mit Spezialisierung auf die PKV
0
Ihr Spezialist für Beitragssenkungen

PKV-Beitragserhöhung umgehen und Monatsprämie bis zu 47% bei gleichen Leistungen senken.

Ihr Spezialist für Beitragssenkungen

PKV-Beitragserhöhung umgehen und Monatsprämie bis zu 47% bei gleichen Leistungen senken.